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MGV Sängervereinigung Liederkranz 1899 Reihen e.V.

Vereinsgeschichte1899 bis 1932

 

Vereinsgründung und erste Hochphase

 

Aus diesem Chor wohl, weiterhin unter der Stabführung des besagten Hauptlehrers Link, entstand dann am 7. Februar 1899 der Entschluß zur Gründung eines Gesangvereins, dem bei der ersten Generalversammlung am 10. Februar 1899 der Name „Liederkranz“ gegeben wurde.
Das „Großherzogliche Bezirksamt Sinsheim“ bestätigt mit einem offiziellen Schreiben vom 27. März 1899 die Gründung des Gesangvereins Liederkranz. Woher nun rührt der Name „Sängervereinigung Liederkranz“? Darüber werden wir zu gegebenem Zeitpunkt weiter unten berichten. Der neue Chor hatte 32 Mitglieder, darunter 28, die als „Gründer“  bezeichnet werden, und die erste Vorstandschaft bestand aus den Sängern August Herrmann, Heinrich Maag, Wilhelm Heiß und Peter Bender, den Ausschußmitgliedern Franz Hummel, Heinrich Grittmann, Karl Hauer und Jakob Dörner jr.
Da die Eintragungen im „Kontrollbuch für den Liederkranz Reihen“ für unsere Chronik sehr wenig wiedergeben, folgen wir ab jetzt in weiten Teilen den Angaben aus der Chronik von Rektor Wilhelm Bender im Festbuch zum 60jährigen Jubiläum 1959. Am 23. Juni 1901 hielt der Verein unter großer Beteiligung der Gemeinde und zahlreicher Brudervereine von auswärts seine erste Fahnenweihe ab. Der erste Mißton in die Harmonie des Vereins fiel im Jahre 1906. Damals spaltete sich unter Führung des Dirigenten, Hauptlehrer L. Link, ein Teil des Chores ab und konstituierte sich als Gesangverein „Liedertafel“. Von nun an bis ins Jahr 1933 spielte sich  die Geschichte des Männergesangs in Reihen in zwei konkurrierenden Chören ab. Der ehemalige Dirigent Link verliert am 16. Januar 1906 die Ehrenmitgliedschaft des Liederkranzes „betreffs Zuwiderhandlung zu §20 der Vereinsstatuten“. Damit beginnt eine Entwicklung, die auf Jahrzehnte hinaus das Leben im Dorf und in der Schule prägte, um nicht zu sagen vergiftete, und die Einteilung in „Liederkränzler“ und „Liedertäfler“ ließ den Liedtext: „Durch’s Lied sind wir Brüder geworden“ allenfalls zur zynischen Phrase werden. Diese kritische Anmerkung sei hier wohl der historischen Wahrheit halber dem Chronisten erlaubt.
Über die Geschichte des „Liedertafel“ ist es zu unserem Bedauern sehr schwer, genaueres zu berichten, da praktisch keine Unterlagen zur
Verfügung stehen, und so muß der Bericht schwerpunktmäßig der Geschichte des „Liederkranz“ folgen. Die „Liedertafel“ singt bis 1923 unter dem bereits genannten Dirigenten Link, danach oft wechselnd unter den Herren, meist Lehrern, Uhle, Heidt, Kessel und Schilling, bis sie 1933 freiwillig durch Beschluß der Generalversammlung im „Liederkranz“ aufgeht. Daher rührt auch der Name Sängervereinigung Liederkranz. Der Liederkranz engagiert 1906 den Pflästerermeister Robert Meny aus Richen, ein glühender Idealist der Musik, der Gestaltung des chorischen Männergesangs leidenschaftlich zugetan. Im Preiswettgesang in den Jahren 1910, 1922 in Elsenz und Waldangelloch hat der Verein unter seiner Leitung mit vorzüglichen Leistungen erste Preise nach Hause gebracht; 1914 sogar in Zuzenhausen eine Ia Preis mit Ehrenpreis. Während des 1. Weltkrieges waren Dirigent und Sänger zum Heere eingezogen. Schwer waren die Opfer, die dieser Krieg von den Sängern an Blutzoll forderte: 13 Sänger waren gefallen oder verstorben. Dirigent Robert Meny war aus dem Krieg zurückgekehrt und hatte die musikalische Leitung des Vereins wieder aufgenommen. 1921 trat der Liederkranz dem Elsenz-Sängerbund als Mitglied bei. Wiederum in einem Juni, vom 14. - 16. Juni 1924 feierte der Verein sein „silbernes“ Jubiläum, das Stiftungsfest zu seinem 25jährigen Bestehen, verbunden mit einem Punktsingen der gastierenden Sängerschaften. 10 Brudervereine der benachbarten Gemeinden beteiligten sich an diesem „Wettkampf“. Die Beurteilung der Leistungen hatten dabei Musikinspektor Autenrieth und Musikuniversitätslehrer Dr. Walter Leib aus Heidelberg übernommen. Der Liederkranz hatte damals 6 Ehrenmitglieder, 47 Aktive und 71 Passive, also insgesamt 124 Mitglieder. Den Gründern wurde ehrenweise zum Gedächtnis an das „Silberne Jubiläum“ in der Generalversammlung vom Januar 1925 ein „Jubiläumsabzeichen“ überreicht. Ein Jahr später wurden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Im Jahre 1929 schien den Sängern ein Dirigentenwechsel notwendig, und Robert Meny legte sein Amt als Chorleiter in die Hände des Vereins zurück. Dank und Wertschätzung der Sänger für die von ihm gemeisterten Aufgaben drückten sich in dem ihm beim Abschied verliehenen Prädikat des „Ehrendirigenten“ aus. Dieses Jahr 1929 brachte für den Verein einen allgemeinen Wechsel in der Führung. Zwei Männer, die noch lange das Vereinsgeschehen mitbestimmten, treten in die Verantwortung: Ernst Geiser, als erster Vorsitzender, später Ehrenvorsitzender des Vereins und Malermeister Oskar Körber als Schriftführer. Diese neue Vorstandschaft ernennt aus dem Kreise der Sänger den Reihener Schreiner Otto Keitel zum neuen Dirigenten; er sollte über 40 Jahre hindurch mit großem Erfolg die musikalischen Geschicke des Chores leiten - bis kurz vor seinem tragischen Unfalltod.
Noch vor 1933 hatte Otto Keitel große Erfolge mit seinem Chor bei einem Chor-Konzert 1931 unter Mitwirkung eines aus Chormitgliedern gebildeten Streichquartetts und der weiteren Mitwirkung des begabten Chormeisters und Komponisten A. Behle aus Karlsruhe. Herr Behle vermochte dem Verein aus seiner Innerlichkeit wie auch seinen reichen Erfahrungen auf dem Gebiet des Chorwesens bedeutsame Impulse zum Fortschritt zu geben. Im Jahre darauf errang der Dirigent mit seiner wohldisziplinierten Sängerschar in Mingolsheim und Neckargemünd gegen eine starke Konkurrenz jeweils einen Ia Preis mit Ehrenpreis.


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